Carl Friedrich von Gärtner

Carl Friedrich von Gärtner

männlich 1772 - 1850  (78 Jahre)

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Generation: 1

  1. 1.  Carl Friedrich von Gärtner wurde geboren 1 Mai 1772, Göppingen (Sohn von Joseph Gärtner und Maria Rebecca Mütschelin); gestorben 1 Sep 1850, Calw, Deutschland.

    Notizen:


    Die wissenschaftlichen Leistungen von Josef und Carl Friedrich v. Gärtner sind gar nicht hoch genug einzuschätzen.
    Vater und Sohn widmeten ihr Leben der Botanik und beeinflussten mit ihren bahnbrechenden Grundlagen-Forschungen Charles Darwin mit seiner Evolutionstheorie wie auch die Mendelsche Vererbungslehre.

    Josef Gärtner studierte in Tübingen Medizin, wurde 1768 Professor für Botanik und Naturgeschichte in St. Petersburg, begründete ab 1770 in seiner Geburtsstadt Calw, wo er bis zu seinem Tod lebte, ein neues mathematisch genaues Pflanzensystem und veröffentliche 1788 das Buch „Über die Früchte und Samen der Pflanzen", welches ihn berühmt machte und über 100 Jahre lang ein Standardwerk blieb.

    Sein Sohn Carl Friedrich, in Göppingen geboren, studierte ebenfalls Medizin, eröffnete 1796 eine Arztpraxis in Calw, die er aber 1824 schloss, um sich ganz den botanischen Forschungen zu widmen und das Werk seines Vaters zu krönen.

    Zusammen mit seinem Kollegen Joseph Gottlieb Kölreuter aus Sulz am Neckar konnte er nachweisen, dass alle höheren Pflanzen wie die Tiere ein Geschlecht haben und sich bei Ablegern die dominanten Eigenschaften eines Pflanzenelternteils durchsetzen. Diese Erkenntnis beruhte auf Kreuzungsversuche mit 9000 verschiedenen Pflanzen.
    Für seine wissenschaftlichen Verdienste ernannte ihn der württembergische König 1846 zum Ritter des Ordens der württembergischen Krone, Calw verlieh ihm das Bürgerrecht.

    Im Museum der Stadt (Palais Vischer) ist den beiden genialen Calwer Botanikern ein Raum gewidmet.

     

    https://www.deutsche-biographie.de/sfz19761.html

     

    G. studierte nach 2jähriger Lehrzeit in der Stuttgarter Hofapotheke ab 1791 auf der Hohen Karlsschule Medizin. Auf Rat von K. F. Kielmeyer, der ihn für die Chemie begeisterte, vertiefte er seine Kenntnisse 1794 in Jena unter Hufeland und dem Chemiker Göttling, in dessen Laboratorium er experimentierte. 1795 setzte er das Studium in Göttingen fort, promovierte 1796 in Tübingen und ließ sich als Arzt in Calw nieder. – G. widmete sich anfangs medizinisch-physiologischen Untersuchungen, wandte sich aber nach 1800 ganz der Botanik zu. Eine Reise durch Frankreich, England und Holland (1802) vermittelte ihm die Bekanntschaft mit G. Cuvier, Antoine Laurent de Jussieu, Joseph Ph. F. Deleuze, Sir Joseph Banks, K. P. Thunberg und anderen Freunden seines Vaters, die ihn bei seinen botanischen Studien und der Herausgabe des Supplementbandes zur Karpologie Joseph Gärtners (1805) unterstützten. Danach plante G. ein umfassendes Werk über Pflanzenphysiologie, nahm jedoch im Anschluß an J. G. Kölreuter nur das Teilproblem über Bastardierung und Sexualität in Angriff, das durch die naturphilosophischen Spekulationen von F. Joseph Schelver und A. Henschel belastet war. Nachdem G. ab 1826 eine Reihe vorläufiger Mitteilungen veröffentlicht und 1837 eine Preisaufgabe der Holländischen Akademie der Wissenschaften erfolgreich gelöst hatte, konnte er mit seinem Hauptwerk „Versuche und Beobachtungen über die Bastarderzeugung im Pflanzenreich“ (1849) auf Grund umfangreichen Beweismaterials endgültig alle Zweifel an einer Sexualität der Pflanzen beseitigen

    Carl — Christiane Sybille Wagner. Christiane (Tochter von Ernst Friedrich Wagner und Eva Sabina Zahn) wurde geboren 1785; gestorben Datum unbekannt. [Familienblatt]

    Kinder:
    1. Maria Therese Gärtner wurde geboren 15 Jul 1801, Calw, Deutschland; gestorben 1846.

Generation: 2

  1. 2.  Joseph Gärtner wurde geboren 12 Mrz 1732, Calw, Deutschland (Sohn von Joseph Gärtner und Eva Maria Wagner); gestorben 14 Jul 1791, Tübingen, Deutschland.

    Notizen:


    https://de.wikipedia.org/wiki/Joseph_G%C3%A4rtner

     

    Seine Eltern waren der Hofarzt Joseph Gärtner (1707–1731) und dessen Ehefrau Eva Maria Wagner (1715–1743). Sein Vater war bereits vor seiner Geburt gestorben. Nach dem Tod auch der Mutter erhielt Joseph Gärtner die Erziehung durch einen jungen Theologen von der Universität Tübingen, der ihm Unterricht in allen notwendigen Grundkenntnissen erteilte. Seine 1750 begonnenes Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Tübingen brach er bereits nach einem halben Jahr ab. An der Universität Göttingen studierte er bis 1753 Medizin und besuchte die Vorlesungen von Georg Gottlob Richter, Johann Gottfried Brendel, Johann Georg Roederer sowie Albrecht von Haller, der ihm Anatomie, Physiologie und Botanik nahebrachte.

    Mit 20 Jahren brach Gärtner das Studium ab, um sich der Naturwissenschaft zu widmen. Er reiste durch Italien, anschließend nach Lyon, Montpellier und Paris in Frankreich. Während seiner Reise erkundete er die Natur und holte sich Rat bei Gelehrten der Naturkunde und Anatomie. 1755 verbrachte er einige Monate in England, danach wieder in Paris. Nach seiner Rückkehr in die Heimat erwarb er an der medizinischen Fakultät der Universität Tübingen seinen Doktorgrad mit einer Arbeit De viis urinae ordinariis et extraordinariis.[1] Danach widmete er sich zwei Jahre der Mathematik, Optik und Mechanik; dies erwies sich insofern als fruchtbar, da er später eigene Apparaturen anfertigte.

    1759 ging er nach Holland und besuchte botanische Vorlesungen bei Adriaan van Royen, mit dem er sich befreundete. Um eine Arbeit über Fische und Seewürmer abschließen, reiste er an die Küsten Englands. In dieser Zeit entstand seine Abhandlung über einige Mollusken und eine andere über Zoophyten, die in Spicilegia Zoologia erschien. Es folgten weitere Abhandlungen über die Anatomie der Fische, über cryptogamische Gewächse, über die Befruchtung und Fortpflanzung von u. a. Seetange und Farrenkräuter (Farne). Danach verbrachte er noch ein Jahr in London und tauschte sich mit diversen Naturforschern aus.

    1761 kehrte er über Amsterdam nach Tübingen zurück und erhielt umgehende seine Ernennung zum Mitglied der Gelehrtengesellschaft Royal Society in London. Kurz darauf wurde er zum Professor der Anatomie in Tübingen gewählt.

    Der Name, den sich Gärtner in England gemacht hatte, führte 1768 zu seiner Aufnahme unter die Mitglieder der Petersburger Akademie der Wissenschaften und zum dortigen Professor der Botanik und Naturgeschichte. Da man zu dieser Zeit vor allem die Untersuchung von Pflanzenbefruchtung vernachlässigt hatte, entschloss er sich diese zum Hauptgegenstand seiner Betrachtung zu machen.

    Mit dem Akademiedirektor Graf Orlow und anderen Gelehrten unternahm er eine Reise in die Ukraine. Hier sammelte er eine große Zahl noch unbekannter Pflanzen. Bei seiner Rückkunft übertrug man ihm die Aufsicht des Gartens und des kaiserlichen Kabinetts der Naturgeschichte. Die zeitintensiven Aufgaben seiner Stelle als Akademiker ließen ihm wenig Raum für Reisen, um sich mit weiteren Gelehrten auszutauschen und Sammlungen zu begutachten. Zudem konnte er sein Hauptwerk nicht wie gewünscht fortsetzen.

    Im Sommer 1770 kehrte er an seinen Geburtsort Calw zurück, um sich nun ohne Verzug an die Ausarbeitung seines Hauptwerks zu machen. Doch im Laufe seiner Arbeit merkte er, dass es ihm zur ausreichenden Ausarbeitung an Stoff mangelte und dass die Pflanzen, die er sich in Calw verschaffen konnte nicht ausreichten um seine Arbeit wunschgemäß fortführen zu können. 1778 reiste Gärtner erneut nach London, wo ihm Joseph Banks Zugang zu den von ihm auf seinen Weltreisen gesammelten Exemplaren gestattete. Es folgte eine Reise nach Amsterdam, um dort die Erkenntnisse des Botanikers H. Thunberg, welcher gerade von seiner Reise nach Japan zurückgekommen war, zu studieren. Dieser teilte ihm eine große Anzahl ausländischer Pflanzen mit und verhalf ihm noch weiter nach Calw nachzuschicken.

    Bei seiner Rückkehr nach Calw war er aufgrund einer Nervenkrankheit mit dem Verlust seiner Sehkraft bedroht und unterbrach seine Arbeit beinahe zwanzig Monate lang. Er gesundete nahezu vollständig, doch blieb seine allgemeine Gesundheit anfällig. Er überarbeitete sein Werk Über die Früchte und Samen der Pflanzen nochmals umfangreich und veröffentlichte es 1788, 3 Jahre vor seinem Tode.[2]

    Er war nicht verheiratet, hatte aber eine außereheliche Verbindung mit Maria Rebekka Mütschelin. Dieser entstammte der 1772 geborene Sohn Karl Friedrich. Er hatte ihn 1773 bereits anerkannt und 1787 an Kindes Statt angenommen. Sein Sohn baute auf die Arbeit seines Vater auf und behandelte u. a. Kreuzungsversuche von tausenden verschiedenen Pflanzen.

     

    https://www.deutsche-biographie.de/sfz19758.html

     

    G. studierte ab 1750 Jura, schließlich Medizin in Tübingen und Göttingen (1751–53), wo ihn A. von Haller für Anatomie und Botanik interessierte. 1753 promovierte er in Tübingen unter Johann Georg Gmelin. Nach einer 2jährigen Studienreise durch Italien, Frankreich und England mit längeren Aufenthalten in Montpellier, Paris und London widmete er sich ab 1756 in Tübingen mathematischen und physikalischen Studien und der Konstruktion optischer Geräte (Mikroskop, Sonnenmikroskop und Fernrohr). Auf einer zweiten Reise durch Holland (Mai – September 1759), wo er Schüler und Freund des Botanikers A. van Royen wurde, und England (1759–61) beschäftigten ihn Untersuchungen über Tiere und Pflanzen des Meeres, die ihn wissenschaftlich bekannt machten. Er wurde 1761 Professor der Anatomie in Tübingen und 1768 Professor der Botanik und Naturgeschichte in Petersburg, wo er bis 1770 auch als Direktor des botanischen Gartens und des naturhistorischen Kabinetts wirkte. In der Ukraine sammelte er 1769 zahlreiche neue Pflanzen. Bereits in Petersburg begann er mit einer Arbeit über die Anatomie der Früchte und Samen, die später seinen internationalen Ruf begründete. Zu ihrer Durchführung kehrte er 1770 nach Calw zurück und reiste 1778 nach England und Holland, wo er unter anderem die Sammlungen der Forschungsreisenden Sir J. Banks und K. P. Thunberg studierte. Trotz eines Augenleidens vollendete er 1788 den ersten Band von „De fructibus et seminibus plantarum“, vom zweiten nur das Manuskript. Die Bedeutung dieses Werkes lag in der Anwendung exakter vergleichend - anatomischer Methoden auf diejenigen Pflanzenorgane, über die seit Jahrzehnten die Systematiker diskutierten. G.s karpologisches Werk klärte strittige Fragen in der Deutung der Samenteile und der Nomenklatur der Befruchtungsorgane und eröffnete neue Gesichtspunkte für ein natürliches System, was unter anderem zuerst von Antoine Laurent de Jussieu anerkannt wurde

    Joseph — Maria Rebecca Mütschelin. Maria (Tochter von Georg Dietrich Mütschelin) gestorben Datum unbekannt. [Familienblatt]


  2. 3.  Maria Rebecca Mütschelin (Tochter von Georg Dietrich Mütschelin); gestorben Datum unbekannt.
    Kinder:
    1. 1. Carl Friedrich von Gärtner wurde geboren 1 Mai 1772, Göppingen; gestorben 1 Sep 1850, Calw, Deutschland.


Generation: 3

  1. 4.  Joseph Gärtner wurde geboren 1707; gestorben 1731.

    Notizen:

     

    Im Jahre 1559 wurde von Herzog Christoph von Württemberg an Calw das Privileg zum Betreiben einer Apotheke erteilt. Diese wird wohl auch kurz danach gegründet worden sein, erwähnt ist sie das erste Mal im Jahre 1570.

    1659 erhielt der damalige Inhaber das Recht zum alleinigen Verkauf medizinischer und pharmazeutischer Mittel. Dies galt für das Calwer Gebiet und schloss auch die drei Bäder Teinach, Liebenzell und Wildbad ein, die durch ihren Kurbetrieb natürlich einen guten Absatzmarkt für Arzneien boten. Die Apotheke war zunächst in verschiedenen Gebäuden der Stadt untergebracht gewesen, einen festen Standort über Jahrhunderte erhielt sie ab 1699.

    In jenem Jahr wurde das Gebäude der ehemaligen Alten Apotheke, wie wir es heute vor uns haben, vom Apotheker Achatius I Gärtner errichtet. Mit Achatius II und Achatius III blieb der Bau Wirkungsstätte der Apothekerfamilie Gärtner bis 1765. Danach führten andere Familien die Apotheke in diesem Haus bis 1965 weiter, bevor sie in die Marktstraße zog. Erst 1808 wurde in Calw eine zweite Apotheke errichtet, die im Laufe der Zeit die Bezeichnung »Neue Apotheke« erhielt. Zur Unterscheidung nannte man die schon lange hier ansässige dann »Alte Apotheke«.

    Ein Zweig der Familie Gärtner widmete sich nicht der Pharmazie, sondern der Medizin. Dieser Linie entstammen die berühmten Mediziner und Botaniker Joseph Gärtner (1732 bis 1791) und Carl Friedrich von Gärtner (1772 bis 1850), die gemeinsam mit Joseph Gottlieb Kölreuter (1733 bis 1800) die Früchte und Samen der Pflanzen erforschten und Mitbegründer der modernen Vererbungslehre sind. Ihre Ergebnisse bildeten eine wichtige Grundlage für die Mendelschen Gesetze zur pflanzlichen Vererbungslehre. Ihre Wirkungsstätte liegt allerdings ein paar Schritte entfernt im Haus Marktplatz 18, an der eine Tafel an die berühmten Botaniker erinnert.

     

     

    Joseph — Eva Maria Wagner. Eva wurde geboren 1715; gestorben 1743. [Familienblatt]


  2. 5.  Eva Maria Wagner wurde geboren 1715; gestorben 1743.
    Kinder:
    1. 2. Joseph Gärtner wurde geboren 12 Mrz 1732, Calw, Deutschland; gestorben 14 Jul 1791, Tübingen, Deutschland.

  3. 6.  Georg Dietrich Mütschelin wurde geboren , Sindelfingen; gestorben Datum unbekannt.
    Kinder:
    1. 3. Maria Rebecca Mütschelin gestorben Datum unbekannt.